Warum CDR nicht nur ein wirksames Klimaschutzinstrument ist, sondern vor allem ein Milliarden-Potenzial für die Wirtschaft

Autorin: Dr. Constanze Adolf, Senior Advisor 

Wirksamer Klimaschutz wird nach wie vor oft mit hohen Kosten und immensen Investionssummen in Verbindung gebracht. Selten werden jedoch die wirtschaftlichen Potenziale betrachtet, die durch bereits bewährte, sowie neue Praktiken und Technologien zur Bekämpfung von Klimawandel entstehen. Die Boston Consulting Group (BCG) hat sich in Kooperation mit dem Deutschen Verband für Negative Emissionen (DVNE) in ihrer neuen Studie “NEGATIVE EMISSIONEN - Europa und Deutschland als Katalysatoren einer Billionen-Euro-Industrie“ genau dieser Frage gewidmet. Die Studie, zu der TREEO als Co-Autor beigetragen hat, schätzt das weltweite wirtschaftliche Potential für die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre bis 2050 auf 470–940 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht dem heutigen Umsatzvolumen der globalen Luftfahrtindustrie.

Aus klimapolitischer Sicht ist inzwischen unzweifelhaft anerkannt, dass Klimaneutralität zuallererst durch das Vermeiden von Emissionen erreicht wird. Neben der unbedingten und sofortigen schnellen Umsetzung von Dekarbonisierungsmaßnahmen werden wir zusätzlich eine erhebliche Menge CO₂ aus unserer Atmosphäre entfernen müssen. Auch und besonders nach 2045. Was dafür notwendig ist, ist die schnelle Skalierung von einer Vielzahl an Technologien, die zum Teil erst am Beginn ihrer Entwicklung stehen. Vor allem kommen daher naturbasierte Lösungen ins Spiel, die sich seit langem mit ihrer sofortigen Verfügbarkeit und unmittelbaren Effizienz bewährt haben. Die im vergangenen Jahr aufgedeckten Skandale von der ZEIT und dem GUARDIAN um nicht existente Baumprojekte haben Unternehmen wie TREEO erst zum Erfolg verholfen, da TREEO mit seinem Einzelbaummonitoring und seiner Transparenz neue Maßstäbe für naturbasierte Carbon Removal Dioxide – kurz CDR – Lösungen setzt. 

Die von BCG vorgelegte Analyse zeigt, dass sich Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg bedingen und gar verstärken können. Deutschland und die EU haben die Möglichkeit, mit ihren Ansätzen einen wichtigen Markt zu entwickeln und “First Mover” zu werden: Immer mehr Firmen spezialisieren sich auf die Entwicklung von klimafreundlichen CDR-Technologien. In diesem Zusammenhang analysiert das Autor:innenteam die Rolle von CDR bei der Eindämmung des Klimawandels und bewertet verschiedene CDR-Methoden in Hinblick auf drei Ziele: 

  1. Hauptziel ist es, das wirtschaftliche Potenzial der CO2-Entnahme global für Europa und Deutschland zu beleuchten. 
  2. Darüber hinaus soll der Bericht einen umfassenden Überblick über die sich schnell entwickelnde CDR-Landschaft geben und gleichzeitig CDR von anderen verwandten Konzepten abgrenzen. 
  3. Schließlich unterstreicht der Bericht die Notwendigkeit eines raschen und entschlossenen Handelns. Dafür schlagen die Autor:innen einen Aktionsplan vor, der sich an die Politik, die Investor:innen, die Käufer:innen und die Industrie richtet. 

Die Chance: 

Um die globalen Netto-Null-Ziel zu erreichen und danach vor allem zu halten, müssen wir schnell eine global führende CDR-Industrie auf- und ausbauen. Auch wenn viele derzeit das Gefühl haben, Deutschland stecke in einer Art inneren Resignation, so setzen viele innovative Start-Ups und Firmen ein klares Zeichen mit Carbon Dioxide Removals. Sie sind ein manifestes Beispiel dafür, dass Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg nicht im Widerspruch stehen, sondern Hand in Hand gehen. 

Den Berechnungen zufolge wird der Markt bis 2050 einen Wert von jährlich 470 bis 940 Milliarden Euro erreichen. Europa und Deutschland können bedeutende Anteile dieses Marktes einnehmen, wobei Europa jährlich etwa 220 Milliarden Euro und Deutschland etwa 70 Milliarden Euro generieren könnte. Dies wird durch zunehmende technologische Innovationen und Skaleneffekte erleichtert

Quelle: BCG/DVNE (2024): “NEGATIVE EMISSIONEN - Europa und Deutschland als Katalysatoren einer Billionen-Euro-Industrie“ S. 51, abgerufen am 07.07.2024

Der wachsende CDR-Sektor in Europa könnte außerdem bis 2050 bis zu 670.000 Arbeitsplätze schaffen, wobei Deutschland 190.000 neue Stellen schaffen könnte. Dies unterstreicht die erheblichen Beschäftigungsmöglichkeiten in diesem Bereich.

 

Quelle: BCG/DVNE (2024): “NEGATIVE EMISSIONEN - Europa und Deutschland als Katalysatoren einer Billionen-Euro-Industrie“ S. 56, abgerufen am 07.07.2024

Quintessenz für mich: 

Naturbasierte Lösungen werden immer eine große Rolle spielen, wenn es um wirksamen Klimaschutz und die CO2-Entnahme geht, weil sie die günstigste Lösung sind. In allen betrachteten Szenarien machen die naturbasierten Lösungen mindestens 50 Prozent des Entnahmepotenzials aus:

Quelle: BCG/DVNE (2024): “NEGATIVE EMISSIONEN - Europa und Deutschland als Katalysatoren einer Billionen-Euro-Industrie“ S. 22, abgerufen am 07.07.2024

Über das enorme wirtschaftliche Potential hinaus bieten naturbasierte Lösungen aber vor allem auch die sofortige, kosteneffiziente CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Jede Tonne, die wir heute zusätzlich aus der Atmosphäre entnehmen - und zwar dort, wo dies am effektivsten geschieht - wird direkte positive Auswirkungen auf das Klima, die Biodiversität, die Wasserhaushalte und den Boden haben. Außerdem partizipieren die Pflanzpartner:innen von TREEO direkt im Ökosystem und  schaffen durch die App und  ihr Monitoring jedes einzelnen Baumes Vertrauen und Transparenz im freiwilligen Kohlenstoffmarkt (Voluntary Carbon Market, VCM). Der Markt ermöglicht es Unternehmen und Einzelpersonen, CO₂-Zertifikate zu kaufen und zu verkaufen, um ihre Emissionen zu kompensieren.

Die vollständige Studie und eine Zusammenfassung können Sie hier herunterladen. 

 

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